Rassistische Pöbelei und anschließender Angriff auf politischen Gegner in Johannisthal

15. Mai 2019: Am Nachmittag hielten sich zwei Männer am Busbahnhof Schöneweide auf. Sie grölten immer wieder lautstark über den Platz unter anderem auch das N-Wort. Nach einiger Zeit mischte sich dann ein anderer Mann ein und rief den beiden zu, dass sie das lassen sollen. Die beiden Männer kamen kurze Zeit später auf den Mann zu, redeten auf ihn ein und versuchten ihn zu schlagen. In der Auseinandersetzung merkte der Mann plötzlich einen stechenden Schmerz im Oberschenkel. Einer der beiden Männer hatte ihm offenbar eine Spritze in den Oberschenkel gestochen. Er flüchtete daraufhin und begab sich in ärztliche Behandlung.

Rassistischer Angriff in Oberschöneweide

31. März 2019: In der Nacht wurde ein Mann in der Wilhelminenhofstr. rassistisch beleidigt und anschließend ins Gesicht geschlagen. Die Angreiferin schleuderte danach eine Bierflasche auf das Auto des Mannes. Die Frau konnte nach der Tat von der Polizei festgestellt werden.

Rassistische Beleidigung und Bedrohung in Johannisthal

31. August 2018: Am Busbahnhof am S-Bahnhof Schöneweide bedrohte ein Rassist mit zwei aggressiven Hunden einen Mann und beschimpfte ihn laut mit den Worten: „Du scheiß Kanake! Was willst du hier? Geh zurück, wo du herkommst!“. Anschließend verfolgte der Neonazi den Mann den Sterndamm hinunter.

Neonazistische Pöbelei am S-Bhf. Schöneweide

4. August 2018: Am späten Abend stieg eine Gruppe von ca. 7 Personen aus einer S-Bahn am Bahnhof Schöneweide und brüllte „Jude, Jude, Jude“. Dies wiederholten sie auch beim Verlassen des Bahnhofes. Die Gruppe überquerte dann die Michael-Brückner-Straße und brüllte auf dem Mittelstreifen „Frei, sozial und national“, woraufhin mehrere Jugendliche lautstark widersprachen. Die Gruppe Neonazis drehte daraufhin um und wollte zu den Jugendlichen, was drei hinzukommende Polizisten verhinderten. Die Neonazis zogen dann in die Brückenstraße und brüllten wiederholt ihre Parolen sowie mehrfach „Nationalsozialismus jetzt!“. Die Neonazis kehrten dann unbehelligt in eine Kneipe in der Brückenstr. ein.

Bedrohung und Pöbelei bei Putzspaziergang in Niederschöneweide

4. August 2018: Bei einem Putzspaziergang, der von einer Anwohnerin aus Niederschöneweide initiert und vom Bündnis für Demokratie und Toleranz unterstützt wurde, kam es zu einer Bedrohung eines Teilnehmers. Der Teilnehmer kratzte gerade einen Neonazisticker von einem Fallrohr in der Rudower-Straße, als aus einem Wohnhaus, eine Person heraustrat. Der Mann ging auf die putzende Person zu und fragte sie, was sie denn gerade mache. Der Teilnehmer des Putzspaziergangs antwortete, dass er grade einen Nazi-Aufkleber entfernen würde. Nach einer kurzen Diskussion ging der Mann noch näher an den Putzenden heran und drohte ihm die Brille von der Nase zu schlagen.

Einige andere Teilnehmende des Putzspaziergang beobachteten die Interaktion und griffen ein. Daraufhin ging der pöbelnde Anwohner auf diese Gruppe zu und beschimpfte sie ebenfalls und sagte „Das ist sinnlos, was ihr hier macht, das ist bald sowieso wieder alles zugeklebt.“ Dabei kam einer einzelnen Teilnehmenden bedohlich nahe. Danach entfernte er sich von der Gruppe und traf einige Meter weiter, auf der Schnellerstraße auf eine weitere Teil-Gruppe des Putzspaziergangs. Auch diese beschimpfte er – diesmal als „Gender-Tanten und Sozialpädagogen“, ehe er in einer Tiefgarage verschwand. Einige Anwohner_innen berichteten, dass sie bereits zuvor von dieser Person bedroht und beschimpft worden seien.

NS-verherrlichende Musik in Niederschöneweide

29. Juli 2018: Am Abend liefen zwei Engagierte aus dem Bezirk über die Brücke am Kaisersteg. Mitten auf der Brücke standen zwei sehr betrunkene und äusserlich gut erkennbare Neonazis mit einer Boom-Box. Aus dem Gerät schallte sehr laut indizierte Musik der verbotenen Band „Landser“ sowie „Zillertaler Türkenjäger“. Unter anderem waren für alle Umstehenden gut hörbar Texte wie „Opa war Sturmführer bei der SS“ oder auch „SS, SA, HJ, wunderbar“. Mehrere Passant_innen zeigten sich sichtlich gestört von der Musik. Die beiden Engagierten alarmierten daraufhin die Polizei. In der Zwischenzeit waren die beiden Neonazis, weiter laut Musik hörend, die Fennstraße hoch gelaufen. Dort wurden sie von der Polizei angehalten und die Musik wurde leiser gemacht. Laut Auskunft eines der Beamten gegenüber den Engagierten konnten sie beim Eintreffen keine neonazistische Musik entdecken. Auch war kein klassischer Tonträger in der Anlage sondern eine Festplatte, weshalb sie angeblich nichts weiter unternehmen konnten als die Musik leise machen zu lassen.

Rassistische Pöbelei und Bedrohung in Oberschöneweide

28. Juli 2018: Zwei Personen gingen am Abend durch die Siemensstr. als ihnen vier Männer begegneten, die sich über das antifaschistische Shirt einer der Personen lustig machten. Nachdem die beiden Gruppen aneinander vorbei gegangen waren, brüllten die Männer den beiden Personen „Verpiss dich nach Hause“ hinterher, was aufgrund der Hautfarbe einer der Betroffenen einen rassistischen Hintergrund hatte. Als der Betroffene darauf wütend reagierte, wurde den Beiden mit Schlägen gedroht. Nachdem sich die Betroffenen nicht einschüchtern ließen, zogen die Rassisten pöbelt weiter.

Rassistischer Angriff und antisemitische Parolen am Bhf. Schöneweide

16. Juli 2018: Drei Männer hielten sich in der Nacht auf den Tramgleisen und der Baustelle auf dem Sterndamm am S-Bhf. Schöneweide auf. Dort brüllten sie über ca. 10 Minuten „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“, sowie mehrfach „vergast und tötet alle Juden“. Als zwei nicht weiße Personen auf dem Gehweg an ihnen vorbei liefen, bewarfen sie diese unmittelbar mit Steinen und Flaschen aus der Baustelle. Die Betroffenen flüchteten in Richtung des Vorplatzes des S-Bhf. Schöneweide. Die beiden Männer gingen später weiter antisemitische und extrem rechte Parolen schreiend, sowie randalierend Richtung Michael-Brückner-Str. und später in die Spreestr.

Nie wieder Braune Straße!

23. Juni 2018: Wieder einmal gab es einen Angriff in der Brückenstraße in Schöneweide. Dieses Mal traf es die Shisha Bar „Red Lounge“, die erst vor wenigen Tagen eröffnet hat. Es wurden mehrere große Hakenkreuze an die Außenfenster und die Eingangstür im Hausflur gesprüht, außerdem wurde versucht, die Rollläden aufzustemmen. Interessant ist, dass der Laden zuvor als „Getränke Partner“ von Thomas Barruta betrieben wurde, einem (ehemaligen) Neonazi aus Schöneweide, der auch mehrere aktive Nazis beschäftigte. Es kann also vermutet werden, dass der oder die Täter_innen ehemalige Angestellte oder Kund_innen des „Getränke Partners“ sind.

Der Geschäftsführer der Shisha-Bar ist jedenfalls kämpferisch gestimmt: „Wir leben und arbeiten schon seit mehreren Jahren im Kiez, da sind rassistische Pöbeleien leider nichts Neues für uns. Aber das, was jetzt passiert ist, war schon krass. Wir werden uns davon nicht unterkriegen lassen!

Hier gehts zur Pressemitteilung des Bündnisses für Demokratie.

Die (nicht mehr aktuelle) Broschüre Die Braune Straße von Berlin informiert über die (ehmaligen) Neonazi-Strukturen in und um die Brückenstraße, die so genannte „Braune Straße“, darunter auch die Geschäfte von Thomas Barruta.